Die geysire sind eigentlich Bufones
Gemäß Definition ist ein Geysir eine heiße Quelle, die ihr Wasser als Fontänen ausstößt. Wenn man sich an Spaniens Küsten bewegt, stößt man allerdings nicht auf heiße Quellen, sondern auf sogenante Bufones. An manchen Küstengebieten treten diese ungewöhnlichen geologischen Besonderheiten auf. Die Entstehung der Bufones beruht auf dem Zerfall des Kalksteinfelsens. Die erosive Wirkung der Wellen begünstigt die Vergrößerung dieser Hohlräume und im Laufe der Zeit bildet sich eine Höhle in Verbindung mit dem vertikalen Kanal . Durch die Wellen wird die Luft oder das Wasser, das sich in der Höhle ansammelt, komprimiert und tritt unter großem Druck aus. Und so kommt es zu Fontänen, die Meter hoch sind.
Es geht endlich ans Meer
Nun geht es endlich an die Atlantikküste. Wir freuen uns auf den Campingplatz in San Vicente de la Barquera. Als wir dort ankommen, stellen wir fest, dass man uns nicht will. Der Campingplatz hat in der Zufahrt schon eine Höhenbegrenzung von 3,10 Metern. Und der daneben liegende Wohnmobil-Stellplatz liegt genau zwischen den Großparkplätzen. Nichts für uns, so dass wir beschließen, wieder in die Picos de Europa zufahren. Auf der Fahrt in Richtung Picos stoßen wir an der Autobahnausfahrt Pendueles auf den Campingplatz La Paz und steuern diesen ganz spontan an. Und endlich haben wir einen Campingplatz nach unserem Geschmack gefunden. Terrassenförmig angelegt mit direktem Blick auf den Atlantik. Einfach herrlich und es gibt auch noch einen direkten Zugang zur Strandbucht. Leider sind die Wellen heute so hoch und die Brandung derart gewaltig, dass wir heute nicht mehr baden können.
Campingplatz La Paz, Playa de Vidiago s/n, 33597 Pendueles
Wir finden Geysire...also Bufones: Wanderung an den Klippen zum El Saltu 'l Cabullu
Der Himmel ist grau und es sind gerademal 18°C, als wir aufwachen. Also gibt’s erstmal ein gemütliches Käffchen und nach dem Frühstück wollen wir den Jacobsweg an den Klippen des Atlantiks entlangwandern. Aber es kommt anders. Noch während des Frühstücks sehen wir von unserem Stellplatz den Strand. Es ist Ebbe und somit die beste Zeit für uns zum Baden. Und los geht’s. Ab in die Fluten. Obwohl, soweit kommen wir Angsthasen gar nicht hinein. Die Wellen und die Brandung sind derart gewaltig, dass wir schon von Beginn an, von den Füßen geholt werden. Aber es ist einfach unbeschreiblich schön und wir genießen jede Welle. Anschließend machen wir dann doch noch unsere Wanderung zu den Klippen. Unglaublich wie die Wellen an den Felsklippen brechen und was für eine Geräuschkulisse. Wir kommen an eine Felsspalte durch die ein Megasturm bläst und danach ein unwirklicher Donnerhall folgt. Anschließend überqueren wir eine Quasibrücke aus Felsen und stehen zwischen zwei Schloten, wo die Brandung und die Gischt nur so nach oben herausschießt. Einfach phänomenal. Wir können uns an den Wellen und der Brandung einfach nicht satt sehen. Zurück am Wohnmobil gibt es dem heutigen Tag angemessen leckeres Raclette. Ein herrlicher Tag geht zu Ende.
Den nächsten Tag lassen wir langsam angehen, denn draußen sind es gerade mal 13 °C und das ist uns zum Baden noch zu kalt. Nachdem die Sonne über den Berg kommt, wird es zunehmend wärmer und wir genießen dann doch noch vor dem Frühstück ein herrliches Bad in den riesigen Wellen. Danach frühstücken wir ausgiebig, denn schließlich ist Sonntag. Wir entspannen und gehen nochmals Baden, bevor die Flut den Strand gänzlich überflutet. Abends grillen wir und lassen den herrlichen Tag mit dem Blick auf den weiten Atlantik ausklingen. Das Wetter soll ab Morgen umschlagen, so dass wir beschließen, morgen weiterzufahren.
Zwischenstopp in Llanes
Heute wollen wir nach Ribadesella. Zuvor machen wir aber noch Halt in Llanes. Dort schlendern wir auf der Promenade entlang der Klippen bis zum Strand des kleinen Hafenstädtchens.
Die "Richtigen" Geysire: Bufones de Pría
Zurück am Wohnmobil geht’s weiter zu den Bufones de Pría. Überall findet man Hinweisschilder zu diesen Bufones, also müssen die noch gewaltiger sein, als die, die wir zufällig gesehen haben. Als wir da sind, ist die Tide gerade vorbei und das Wasser läuft erst wieder auf. Zudem ist heute wirklich ruhige See. Also keine Fontänen. Macht nix, hatten wir ja schon an den Klippen zum El Saltu ‚l Cabullu.
Wann ist die beste Zeit für Geysire, also Bufones?
Dieses Phänomen entfaltet seine ganze Kraft, wenn der Golf von Biskaya rau ist, also eher im Herbst und Winter. Darüber hinaus ist die Kombination der Flut mit der Dünung die beste Option, um die Fontänen zu sehen.
Wir erreichen Ribadesella
Dann fahren wir weiter nach Ribadesella. Da der kleine innerstädtische Platz voll ist, fahren wir zum zweiten Stellplatz etwas außerhalb der Stadt. Steile Auffahrten hatten wir ja nun bereits in Arnedillo und am letzten Campingplatz, aber bei dieser Auffahrt setzen wir hinten richtig auf und die Reifen finden kaum Halt auf dem Schotter. Letztlich kommen wir doch hoch und stehen auf einer großen Freifläche, die eigentlich okay wäre, würde man nicht den Dauerlüfter der angrenzenden Bäckerei hören. Zudem stellen wir nach kurzem Aufenthalt (mal wieder) fest, dass die angrenzenden Büsche gerne von allen, die kein WC an Bord haben oder dieses schonen wollen, als Klo genutzt wird. Aber mangels Alternative bleiben wir die Nacht hier.
Wohnmobil-Stellplatz: Carr. de San Pedro, s/n, 33560 Ribadesella
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