Es ist mal wieder ein typischer norddeutscher Herbst: grau und verregnet. Wir starten trotzdem zu einem Kurztrip mit dem Wohnmobil in Richtung Norden und landen nach einem kurzen Stopp in der Fördestadt Flensburg auf der kleinen dänischen Nordsee-Insel mit dem unglaublichen Strand: Rømø.
Zwischenstopp in Flensburg
Wenn wir mit dem Wohnmobil Richtung Norden fahren, statten wir Flensburg eigentlich immer einen Besuch ab. Wir mögen die Stadt am Ende der Flensburger Förde einfach gerne. Bei schönem Wetter kann man herrlich am Hafen flanieren (es gibt auch einen historischen Hafen) oder in der Innenstadt mit seiner historischen Altstadt bummeln.
Als wir in Flensburg ankommen, regnet es. Aber es regnet nicht einfach nur, es regnet waagerecht, denn typisch Küste, weht auch noch eine steife Brise. Dafür stehen wir nur zu zweit auf dem Wohnmobil-Stellplatz, der einerseits direkt an der Förde, aber andererseits auch direkt neben dem Klärwerk liegt (man riecht nichts, man hört es nur manchmal). Da es bekanntermaßen kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Bekleidung gibt, gehen wir trotz des Regens Richtung Altstadt. Aber obwohl wir gute Regensachen haben, halten diese auf den knapp zwei Kilometern in die Stadt nur bedingt den unglaublichen Regen ab. So macht das keinen Spaß! Wir drehen um und verbringen einen schönen Abend im Wohnmobil bei herrlichstem Blick auf die Förde.
Wieso mit dem Wohnmobil nach Rømø?
Da es auch am nächsten Morgen wettertechnisch an der Ostseeküste noch nicht so doll aussieht, fahren wir rüber an die Nordsee. Nach nur 100 Kilometern sind wir auf Rømø und bekommen problemlos einen Platz auf dem großen Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe von Havneby. Und damit sind wir auch schon bei zwei guten Gründen, weshalb wir gerne mit dem Wohnmobil nach Rømø fahren: um auf die Insel zu kommen, muss man keine Fähre buchen, denn ein etwa 10 Kilometer langer Damm verbindet die Insel mit dem Festland. Der nächste gute Grund ist der Stellplatz: er groß genug, um zumindest in der Nebensaison immer einen Platz zu bekommen, zudem sind die Stellflächen sehr großzügig angelegt.
Wie man auf dem Foto unten sehen kann, hat das Wetter auf dem Weg von Flensburg nach Rømø eine 180°-Wende hingelegt! Sonne pur!
Vom Stellplatz zu Fuß zum Sønderstrand
Vom Stellplatz aus sind es gute zwei Kilometer bis zum nächsten Strand beziehungsweise dem Übergang zum Sønderstrand. Am Wasser ist man dann noch lange nicht, denn hier ist der Strand gut zwei Kilometer breit und etliche Kilometer lang. Als wir hier ankommen, steht allerdings der größte Teil des Strandes unter Wasser und wir haben natürlich keine Gummistiefel an! Aber auch das ist kein Problem, man kann auch an den Dünen entlang in Richtung Lakolk im Norden der Insel gehen. Doch nach ein paar Kilometern ist unser Weg abrupt zu Ende: ein Priel, gefühlt eher ein reißender Fluß, versperrt uns den Weg! Und das schlimmste ist, es gibt weder eine Brücke noch eine Möglichkeit der Umgehung! Und so drehen wir um und genießen die stille und fast menschenleere Landschaft. Nur der „Syltexpress“, die Fähre, die regelmäßig zwischen Sylt und Rømø verkehrt, scheint über den Strand zu schweben.
Mit dem Wohnmobil nach Lakolk-Strand
Am nächsten Morgen ist alles weiß gefroren, aber die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Da wir überhaupt nicht damit gerechnet haben, dass das Wetter so schön wird, haben wir leider unsere Fahrräder zuhause gelassen…das passiert uns bestimmt nicht wieder!
Wir wollen uns aber unbedingt mal den anderen Strand, den Lakolk-Strand, ansehen, ohne auf dem Weg dorthin an irgendeinem Priel hängenzubleiben, und machen entgegen unserer Gewohnheit genau das, wofür die Insel mit ihren Stränden bekannt ist: wir fahren mit dem Wohnmobil an den Strand nach Lakolk. Naja, zumindest fast, denn wir trauen uns dann doch nicht bis ans Wasser und parken am Rand! Hier sieht der Strand ähnlich wie der Sønderstrand aus, nur insgesamt nicht ganz so matschig! Und so können wir tatsächlich auch bis ans Wasser heran, auch wenn es mit Gummistiefeln sicherlich einfacher gewesen wäre.
Übrigens bietet der Stellplatz eine Besonderheit, die sicherlich der Tatsache geschuldet ist, dass man zwar mit dem Wohnmobil am Strand stehen, aber keinesfalls dort übernachten darf: auf jeder Stellfläche befindet sich eine kleine Umklapptafel, die man auf Rot stellt, wenn man den Platz verlässt und später wiederkommen will. Damit ist die Stellfläche reserviert!
Leider geht unsere Zeit hier nach zwei Tagen schon zu Ende, aber im Herbst mit dem Wohnmobil nach Rømø zu fahren, ist wunderschön. Natürlich nur, solange man keinen Trubel sucht, sondern Ruhe und Natur genießen will.
Rømø ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und bietet zweifellos erheblich mehr, als nur am Strand spazieren zu gehen. Man hat hier beste Bedingungen für diverse Strand- und Wassersportarten, im Sommer herrscht in den kleinen Orten Havneby und Lakolk quirliges Treiben und wer Lust hat, kann einfach nach Sylt übersetzen und dort exklusiv shoppen gehen. Wer mehr dazu wissen möchte, findet kompakte Informationen auf der Internet-Seite der Insel.