croix du nivolet

Unsere Anreise in die Bauges

Vom Gebirgsmassiv und Naturpark Bauges in den nördlichen Französischen Alpen hatten wir noch nie etwas gehört, bis wir uns für unseren Urlaub den Stellplatz in Lescheraines herausgesucht und dann die Landkarte etwas genauer studiert haben. Das Gebirge liegt zwischen den Städten Annecy, Chambery und Albertville und bietet sich daher perfekt an, um hier einen Frankreich-Urlaub zu starten, denn die Bauges sind mit dem Wohnmobil gut zu erreichen. Leider konnten wir wegen des schlechten Wetters außer einer Radtour und einer Wanderung nicht so viel unternehmen, aber es steht fest, dass wir auf jeden Fall wiederkommen werden.

Semnoz

Zum Campingplatz in Lescheraines

Für die Anreise in die Bauges rechnen wir von Hamburg aus etwa 1200km. Das ist eine ordentliche Strecke. Nachdem wir am Donnerstagnachmittag für die ersten 250 Kilometer auf der Autobahn aber schon mehr als vier Stunden brauchen, fahren wir dieses Mal nach dem Abendbrot noch weiter in die Nacht hinein. Immerhin wird die Autobahn immer leerer und ist ausnahmsweise nirgends auf unserer Strecke voll gesperrt. So landen wir sehr spät in Weinheim, wo es eigentlich einen Stellplatz am Schwimmbad geben soll. Das Schwimmbad finden wir, den Stellplatz nicht. Da es aber eh schon nach 23 Uhr ist, auf dem riesigen Parkplatz keine Autos mehr stehen und wir keine Lust mehr haben, suchen wir uns ein lauschiges Plätzchen am Rande des Parkplatzes für die erste Nacht.

Die Bahn, die recht nah am Parkplatz vorbeifährt, weckt uns leider ziemlich früh. Dafür lacht die Sonne vom blauen Himmel, so dass wir es nach einem gemütlichen Kaffee schaffen,  noch vor sieben Uhr auf die Autobahn zu rollen. Wir müssen nur kurz an der deutsch-schweizer Grenze halten, da wir 4,5t auf die Waage bringen und für die Schweiz noch die Schwerverkehrsabgabe (PSVA = Pauschale Schwerverkehrsabgabe) entrichten müssen. Wir wollen wieder  10 Tage/Jahr und haben kurze Zeit später den Wisch in der Hand.

Und dann geht’s quer durch die Schweiz ab nach Frankreich. Der Stellplatz in Lescheraines, den wir uns bereits zuhause rausgesucht haben, entpuppt sich als (derzeit) sehr unattraktiv, weil er im absoluten Schatten liegt. Also fahren wir auf den angrenzenden Campingplatz und genießen hier die Abendsonne. So ist die lange Anreise in die Bauges schnell vergessen.

Campingplatz: Les Îles du Chéran, 73340 Lescheraines (Homepage)

Mit dem Rennrad auf den Semnoz

Die Nacht ist angenehm ruhig und kühl, so dass wir erst einmal ausschlafen und gegen 11 Uhr mit dem Rad zu einer Tour aufbrechen. Wir fahren über den Col de Leschaux hinauf zum Semnoz, wo wir mangels körperlicher Fitness völlig kaputt nach 25 Kilometern und 1200 hm auf dem höchsten Punkt, dem Crêt de Châtillon, ankommen. Die Aussicht über den Lac d’Annecy nach Annecy und die umliegenden Berge ist grandios, einzig die Aussicht auf die Wolken in Richtung unseres Campingplatzes stimmt uns nachdenklich. Wir entscheiden uns spontan, auf dem schnellsten Weg zurückzufahren, bekommen aber doch ein paar wenige Regentropfen ab. Zurück am Alpa ist es allerdings wieder trocken und vor allem warm, so dass wir den Abend wieder gemütlich draußen ausklingen lassen können. 

Wanderung vom Stellplatz in La Féclaz zum Croix du Nivolet

So schön wie der Campingplatz in Lescheraines auch ist, die Wettervorhersage ist einfach zu schlecht, um auf der Wiese eines Campingplatzes zu stehen. Also fahren wir nach Einkauf und Gasflaschenwechsel zum  Stellplatz in La Féclaz, einem Stellplatz auf Asphalt, wo immerhin noch ein weiteres Wohnmobil steht. Darum lieben wir Frankreich übrigens so: wenn man nicht gerade an die touristischen Hotspots fährt, ist die Stellplatzdichte so hoch, dass man immer einen Platz bekommt! Von hier aus führt ein relativ einfacher und kurzer Wanderweg zum Croix du Nivolet (wer schon einmal auf der D991 bzw. A41 am Lac du Bourget entlanggefahren ist, hat sicherlich das große Kreuz auf einem Berg im Hinterland von Aix-les-Bains gesehen: das Croix du Nivolet) Auf dem Weg zum Kreuz begegnen wir fast niemanden, am Kreuz selbst erwarten uns überraschenderweise Menschenmassen. Das hatten wir nun nicht erwartet, zumal wir so etwas auch noch nie auf einem Gipfel in Frankreich erlebt haben.

Croix du Nivolet
Blick zum Lac du Bourget

Beim obligatorischen Foto am Kreuz spricht uns eine Deutsche an, die ganz erstaunt ist, dass sich deutsche Touristen in die Region verirrt haben. Sie selbst arbeitet als Lehrerin in Aix und erklärt uns, dass in Frankreich heute Muttertag sei, was traditionell mit der Familie zusammen verbracht wird, unter anderem eben auch mit gemeinsamen Wanderungen. Gut, das erklärt die vielen Menschen hier oben, ist aber nicht unbedingt das, was wir von dieser Wanderung erwartet haben. Also zotteln wir zurück zum Alpa, machen uns frisch und warten auf das angesagte Unwetter, welches uns kurze Zeit später mit voller Wucht erreicht. Sind wir froh auf Asphalt zu stehen!

Mit dem Wohnmobil in die Bauges

Anmerkung zum Stellplatz in La Féclaz

Die Ortschaft La Féclaz ist Teil des Ski-Gebiets Savoie Grand Revard, welches ein Zusammenschluss der alpinen und nordischen Skigebiete der Orte Le Revard, La Féclaz und Saint-Francois-de-Sales ist. Die Region ist im nordischen Skisport um einiges prominenter, als beim Alpin-Skilauf, insofern ist die Natur hier noch intakt.

Dementsprechend ist der Ort in der übrigen Zeit nicht stark frequentiert. Als wir im Mai dort waren, hatte selbst die Tourist-Info geschlossen.

Der Stellplatz ist in Ordnung, bietet aber keine besondere Aussicht und dürfte sehr eng sein, wenn er gut besucht ist. Wasser gibt es nur mit Jetons, die man in der Tourist-Info kaufen muss.

Wohnmobil-Stellplatz La Féclaz: Plateau Sud, 73230 La Féclaz (Homepage)