Das Massif de Dévoluy zeichnet sich durch bizarre Kalksteinformationen aus, die eine grandiose Landschaftskulisse bilden und uns bereits während früherer Urlaube in seinen Bann gezogen hat. Da wir bisher nur gute Erfahrungen mit Stellplätzen an Skistationen gemacht haben und zudem die Schlucht Defile de la Souloise zum Wandern und die Straße über den Col du Noyer zum Radfahren einladen, fahren wir hoch nach Superdévoluy. Zuvor machen wir aber noch einen Zwischenstopp in Corps.

Stellplatz in Corps
Stellplatz in Corps am Morgen

Von La Féclaz nach Corps, am Rande des Ecrins

Die Nacht in La Féclaz war herrlich ruhig. Leider sieht das Wetter am Morgen nicht so berauschend aus, so dass wir nach eingehender Wetterrecherche beschließen, in den Süden zu fahren. So fahren wir also  hinunter nach Aix-les-Bains und weiter auf der Route  Napoleon (N85) bis auf Höhe des Lac du Sautet, wo wir in Corps einen Stellplatz rausgesucht haben. Im Laufe der Fahrt zieht es sich jedoch noch mehr zu und als wir in Corps ankommen, gießt es bereits  in Strömen. Der angebliche Stellplatz ist ein einfacher Parkplatz, der aber schön ruhig gelegen ist. Wieder sind wir das einzige Womo und fragen uns, ob man hier überhaupt übernachten darf. Schilder gibt es keine, somit also auch keine Verbotsschilder. Wir bleiben!

Stellplatz in Corps
Corps

Mit dem Rennrad zum Wallfahrtsort Notre-Dame de la Salette

Am nächsten Morgen strahlt völlig überraschend die Sonne vom blauen Himmel! Da wir bereits zuhause und dann auch hier auf den Fahrradschildern gesehen haben, dass von Corps eine Straße zum Wallfahrtsort Notre-Dame de la Salette (ein vom Salettiner-Orden gegründetes Kloster) führt, fahren wir mit den Rennrädern los. Wie nicht anders zu erwarten, geht es fast ausschließlich bergauf, 15 Kilometer bis wir endlich da sind. Hier sind wir nicht mehr alleine: auf dem Parkplatz stehen Autos, Busse, Womos (man darf hier übernachten), es ist eben ein Wallfahrtsort mit wunderschöner Aussicht und angeschlossenem Hotel! Leider wiederholt sich heute das übliche Prozedere: wir können zugucken, wie sich der Himmel zuzieht und schwarz wird!

Weiter zum Ski-Ort Superdévoluy

Ruckzuck sind wir wieder unten und entscheiden uns, quasi auf der anderen Seites des Lac du Sautet zum Skiort Superdévoluy hoch zu fahren. Den Weg ins Skigebiet haben wir uns auf der Landkarte herausgesucht. Er führt durch die Defilé de la Souloise, wo keinerlei Begrenzungen eingezeichnet sind. Ganz anders als der kürzere Weg über den Col du Noyer, der auf 8m Länge begrenzt und auf der Karte als gefährliche Wegstrecke markiert ist. Und was macht unser Navi? Es schickt uns permanent über den Col du Noyer…bis wir irgendwann sehen, weshalb: Gewichtsbeschränkung auf max. 3,5t auf den letzten 10km! Da kommunale Fahrzeuge von der Gewichtsbeschränkung ausgenommen sind, dürfte uns zumindest keine brüchige Brücke erwarten, denken wir uns und fahren weiter. Zum Glück kommen wir problemlos auf der gut ausgebauten Straße auf dem Stellplatz im völlig ausgestorbenen Skiort an. Und wieder sind wir das einzige Womo. Gefühlt sind wir auch die einzigen Menschen hier, abgesehen von ein paar Handwerkern! Der Ausblick ist grandios, insbesondere die Wolken, die mal die Berge verhüllen und dann wieder plötzlich ganz weg sind! Nur der Ort gibt wirklich nichts her.

Wohnmobil-Stellplatz: Superdevoluy, 05250 St. Etienne en Devoluy

Massif de Dévoluy
Massif de Dévoluy

Am Morgen erwartet uns das übliche Bild: Regen und Wolken in den Farben grau und schwarz! Hier werden wir wohl nicht wandern…Also fahren wir weiter. Ziel: Sonne!

Wissenswertes zum Massif de Dévoluy

Das Massif de Dévoluy/ Devoluy-Gebirge ist ein Kalksteinmassiv und Teil des Dauphiné. Im Norden  grenzt es an den Fluss Drac,  im Süden und Westen an den Fluss Buëch. Das Massif de Dévoluy hat nur einen begrenzten Zugang, nämlich über die Straßen RD937 (durch die auf 3,5t begrenzte Schlucht Défilé de la Souloise) , die RD117 und RD17 (von der Route Napoléon über den Col du Noyer, der sicher toll zum Radfahren, aber weniger angenehm zum Befahren mit dem Wohnmobil ist). Die höchsten Gipfel sind der Grande Tête de l’Obiou (2.789 m) und der Pic de Bure (2.709 m).