Was für ein Erlebnis: Grenoble und Albertville
Nach ein paar erlebnisreichen Tagen im Vercors wollen wir wieder weiter. Aus unserer groben Planung wird aufgrund eines Feiertages und damit verbundenen Veranstaltungen leider nichts, dafür überraschen uns Grenoble und Albertville, bevor es für uns gen Heimat geht.
Über den Col de la Bataille aus dem Vercors heraus
Da wir nicht über den Col de Rousset aus dem Vercors herausfallen wollen, nachdem wir festgestellt haben, dass das Befahren für Fahrzeuge über 3,5t verboten ist, suchen wir nach Alternativen. Es bleiben die Bourne-Schlucht, die wir aber auf keinen Fall mit dem Womo fahren wollen, auch wenn sie bis 3,50m Höhe freigegeben ist oder die Straße durch die Goulettes, also fünf kleine Felstunnel, auch jeweils bis 3,50m Höhe. Zu guter Letzt bleibt der Col de la Bataille mit einem Scheiteltunnel ohne Höhenangabe…Wir entscheiden uns für letzteren und stellen uns den Wecker so früh, dass möglichst wenig Rad- und Motorradfahrer unterwegs sind. Und tatsächlich geht unser Plan auf und wir kommen ohne nennenswerten Verkehr die recht schmale Straße zum Col de la Bataille hoch und wieder runter.
Nur leider wird aus unserem Plan, in Léoncel zu parken und von dort aus zu wandern nichts, denn hier ist heute eine Feierlichkeit. Gut, dann eben Plan B, die Gorges du Nan mit dem Rad. Aber auch daraus wird nichts, denn mal abgesehen davon, dass hier heute auch eine Feier ist, ist die Straße zum Stellplatz jetzt für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Prima, dann also Plan C: Sassenage. Als wir hier jedoch um 12 Uhr ankommen, ist der Platz komplett voll und zwar mehr als überfüllt. Aber wir haben extremes Glück: während wir Wasser aufnehmen, wird ein Platz vor dem eigentlichen Stellplatz frei! Perfekt, denn der Stellplatz ist eigentlich auch nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen.
Wohnmobil-Stellplatz Sassenage, Rue Pierre de Coubertin, 38360 Sassenage
Radtour nach Grenoble
Da es unerträglich heiß ist, nehmen wir die Rennräder und fahren am Isère-Radweg nach Grenoble. Ein traumhafter Radweg. Nach wenigen Kilometern erreichen wir das Zentrum von Grenoble und stehen an der Seilbahn. Spontan entscheiden wir, zu der Festung, wo die Seilbahn endet, hochzufahren. Tatsächlich finden wir die Straße auch, aber von fahren kann keine Rede sein. Wir müssen schieben, so steil ist es. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir endlich oben an und trauen unseren Augen nicht: ein Schild mit dem Hinweis auf 30% Gefälle…Jetzt wissen wir wenigstens, weshalb wir nicht fahren konnten. Wir halten uns einen Moment hier oben auf und schauen dem regen Treiben zu. Dann rollen wir wieder runter, lassen mangels Lust die Grenobler Innenstadt aus und radeln zurück zum Stellplatz, der zwischenzeitlich restlos überfüllt ist (der Platz ist für 8 Wohnmobile ausgelegt, wir zählen aber 22).
Von Grenoble nach Albertville
Die Nacht war wirklich ruhig, so dass wir morgens zunächst entspannt einkaufen und dann weiterfahren. Der erste Stellplatz, den wir anfahren, sagt uns jedoch nicht so zu, der nächste ist nicht vorhanden, der nächste befindet sich direkt neben einer stark riechenden Brandruine, so dass wir letztlich in Albertville landen. Der eigentliche Stellplatz ist zwar auch schon belegt, aber wir stellen uns einfach wie die anderen acht Wohnmobile auf den Parkplatz. Bei tropischen Temperaturen gucken wir uns zunächst das schöne Zentrum von Albertville an und gehen dann hoch zur Cité Médiévale de Conflans. Dieser mittelalterliche Ort ist wunderschön und lädt absolut zum Verweilen an. Am Abend klönen wir noch ganz nett mit unseren deutschen Stellplatznachbarn, die gerade ihre Flitterwochen im Womo verbringen.
Wohnmobil-Stellplatz Albertville, Mont Adolphe Hugues 10, 73200 Albertville
Irgendwo im Nirgendwo
Da man in Albertville nur 24 Stunden stehen darf, beschließen wir am nächsten Morgen noch weiter in Richtung Annecy zu fahren. Dass sich dasselbe Spielchen wie gestern heute wiederholen würde, nur noch schlimmer, hätten wir nicht gedacht: der erste Stellplatz existiert gar nicht, der zweite ist ein einfacher PKW-Parkplatz, der Campingplatz in Annecy ist voll und als wir 20 Kilomter in das Jura hineingefahren sind, stehen wir plötzlich vor einer Straßensperre. Toll. Also 20 Kilometer Serpentinen zurück…Nach fast acht Stunden finden wir einen Stellplatz in einer Gegend, wo wir eigentlich nicht sein wollten. Aber nun gut, es regnet sowieso. Was uns normalerweise egal wäre, wäre dieser Stellplatz nicht einfach nur eine große Wiese. Nun gut, wir schauen mal, wie wir hier morgen wieder weg kommen. Und was wir ab morgen machen wollen, wissen wir heute eh noch nicht.
Zurück nach Deutschland
Da der Stellplatz direkt an einer gut befahreren Straße liegt, ist die Nacht nicht ganz so ruhig. Zudem hat es in der Nacht noch ordentlich weiter geregnet und selbst am Morgen ist es noch grau und kalt. Eigentlich hatten wir uns einen Campingplatz am nahe gelegenen Stausee herausgesucht, aber darauf haben wir bei den Temperaturen keine große Lust.
Und so beschließen wir, bereits heute Richtung Heimat zu fahren, jedenfalls soweit, wie wir Lust haben. Zum Glück kommen wir gut von der Wiese herunter und fahren dann im Regen weiter. Tatsächlich kommen wir heute noch bis nach Deutschland und landen auf dem offiziellen Stellplatz am Friedhof in Hügelheim. Im Ort ist heute auch noch ein kleines Weinfest, welches wir besuchen. Und schon ist wieder ein Tag vorbei.
Am nächsten Tag fahren wir durch bis nach Hause.
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