Harz, Rhön und Odenwald im März 2022
Für diese Tour haben wir mal wieder nichts geplant. Wir wollen uns überraschen lassen und gucken, ob wir in den deutschen Mittelgebirgen überhaupt Chancen haben, einen Stellplatz zu ergattern. Den Harz streifen wir nur am Rande, machen auch noch einen Abstecher an die Werra, bevor es in die Rhön weitergeht. Nachdem wir dort den Kreuzberg erwandert haben, zieht es uns weiter in den Süden. Im Odenwald bekommen wir einen tollen Platz und verbringen hier ebenfalls schöne Tage.
Es geht in das Harzvorland: Duderstadt
Gegen 15 Uhr kommen wir zuhause los. Die Sonne scheint und auf der A7 gen Süden ist kein Stau angesagt. Und tatsächlich ist die Autobahn bis auf unzählige Wohnmobile richtig leer. Vielleicht macht sich der aktuell irrsinnig hohe Spritpreis auch bemerkbar. Wir werden es nicht herausfinden und kommen staufrei bis nach Duderstadt durch. Die Stadt hat wunderschöne Fachwerkhäuser und liegt mit drei Stunden Fahrzeit für uns sehr günstig. Leider wird es schon dunkel, als wir auf dem Stellplatz ankommen. Aber da wir nahe der Altstadt stehen, gehen wir nach dem Essen noch einmal los und gucken uns die Stadt an. Sie ist wirklich sehenswert.
Unser Stellplatz am Freibad ist gut, aber vermutlich haben wir auch sehr viel Glück, dass es ruhig ist, denn neben dem Stellplatz befindet sich ein Ballhaus, wo vermutlich zu nicht Coronazeiten Veranstaltungen stattfinden. Was uns dennoch wundert, ist die Tatsache, dass wir ganz alleine hier stehen. Eigentlich hatten wir bei der rollenden weißen Flotte etwas ganz anderes erwartet.
Stellplatz am Freibad, August-Werner-Allee, 37115 Duderstadt
Wanderung zum Skywalk am Sonnenstein (Holungen)
Am Morgen fahren wir zeitig weiter in die 10 Kilometer entfernte Ortschaft Brehme. Hier haben wir uns schon zuhause einen Parkplatz herausgesucht, von wo aus man zum Skywalk am Sonnenstein wandern kann. Den Wanderparkplatz unterhalb des Skywalks wollten wir nicht nutzen, da wir die Befürchtung hatten, dass er zu voll sein wird und unser Alpa etwas zu überdimensioniert ist. Und so wandern wir von Brehme aus los, passieren den komplett leeren Parkplatz am Skywalk und haben am Sonnenstein fast alles für uns alleine. Zumindest für etwa fünf Minuten, denn dann kommen auf einmal viele andere Besucher. Wir genießen eine Weile den grandiosen Ausblick zum Kyffhäuser, Brocken und den Abraumhalden, bevor wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen. Der Wind hier oben ist bitterkalt, da kommt auch die Sonne nicht gegen an. Daher fahren wir nach dieser schönen, etwa acht Kilometer langen Wanderung, noch etwas weiter.
Der Skywalk auf dem Sonnenstein
Das 486 Meter hohe Felsplateau des Sonnensteins ist einer der höchsten und besonders markanten Punkte im Eichsfeld. Er bietet Ausblicke bis zum südlichen Harz, zum Kyffhäuser und nach Duderstadt. 2017 wurde neben dem Stahlkreuz ein Aussichtssteg installiert, welcher 14 Meter über die Baumwipfel und Klippen hinweg ragt und dessen Boden aus Verbundsicherheitsglas besteht und damit durchsichtig ist. Die Klippenhöhe unter der Aussichtsplattform beträgt 33,4 Meter und bis zur Talsohle ca. 90 Meter.
Sonderstempelstelle der Harzer Wandernadel
Weiter geht's an die Werra
Wir verlassen den Harz und fahren an die Werra. In Lindewerra finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Fluss und verbringen hier einen entspannten Nachmittag mit Blick zur Werra und die umliegenden Hügel.
Wohnmobilstellplatz Lindewerra, Straße zur Einheit, 37318 Lindewerra
Wanderung zur Teufelskanzel
Am Morgen ist es kalt und windig, aber die Sonne scheint. Perfekt für eine Wanderung. Bereits vom Wohnmobil aus kann man einen Aussichtspunkt sehen, zu dem wir nun erstmal gehen wollen. Nachdem wir die Hanseberghütte passiert haben, geht’s bergauf, wo wir nach gut drei Kilometern den kleinen Turm am Lindewerrablick erreichen. Von hier aus hat man wirklich ein fantastisches Panorama über die Werraschleife und Lindewerra. Da hier eine Wanderwegkarte hängt, beschließen wir, dem sog. Top-Wanderweg Hanstein-Teufelskanzel zu folgen. Und so gehen wir nach Rimbach zur Burgruine Hanstein, die wir aber nicht besichtigen, weiter zum Parkplatz Zweiburgenblick, wo wir erstmal frühstücken. Natürlich mit Panoramablick zur Burg. Anschließend geht’s mit einem Abstecher zur Junkerkuppe (mit 511m die höchste Erhebung des Höhebergs) weiter zur Teufelskanzel. Hier könnte man einkehren, wenn man denn Wochen vorher reserviert hätte. Haben wir nicht. Also genießen wir noch einen Moment den tollen Ausblick, bevor wir wieder runtergehen, zurück nach Lindewerra.
Insgesamt waren wir gut 12 Kilometer und 850 Höhenmeter unterwegs.
Besonderheiten des Wanderweges
- Parkplatz Zweiburgenblick: Von hier aus sieht man sowohl die Burg Hanstein im Ort Rimbach als auch die Burg Ludwigstein, etwas weiter entfernt.
- Lindewerrablick: Dieser Aussichtspunkt wird auch „Ministerblick“ genannt. Hintergrund ist ein Treffen im Jahr 1984 zwischen dem damaligen Verteidigungsminister der DDR und seinem koreanischen Amtskollegen beim Blick auf die BRD.
- Teufelskanzel: Von hier aus blickt man ins Werratal. Der Sage nach soll die hufeisenförmige Werraschleife ein Fußabdruck des Teufels sein.
Es geht in die Rhön
Da es nach wie vor sehr windig ist, verlassen wir nach der Wanderung den Stellplatz in Lindewerra und fahren weiter in die Rhön. Auf dem Stellplatz in Bischofsheim stehen wir wieder mal alleine, gucken uns noch kurz den Ort an und entspannen dann bei einem leckeren Abendessen im Wohnmobil.
Wohnmobil-Stellplatz Bischofsheim, Viehweg 1, 97653 Bischofsheim an der Rhön
Wanderung auf den Kreuzberg (927m)
Vom heutigen Frühlingsanfang bekommen wir nicht viel mit: es hat mal wieder gefroren. Aber da die Sonne scheint, machen wir uns zeitig auf den Weg in Richtung Kreuzberg, welcher gut ausgeschildert ist. Der Weg führt zunächst durch Wald und anschließend durch Schnee und Eis, vorbei an den Skipisten. Gegen elf Uhr erreichen wir das Gipfelkreuz, von wo aus man bis zur Wasserkuppe sehen kann. Nur wenige Meter unterhalb des Gipfels befindet sich das Kloster Kreuzberg. Hier wollen wir einkehren. Und siehe da: wir sind die ersten und stellen fest, auch um 11 Uhr schmeckt eine zünftige Brotzeit mit Weißwurst und Bier schon richtig gut. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Rückweg, größtenteils auf demselben Weg, wie wir hingegangen sind. Alles in allem eine wirklich abwechslungsreiche Wanderung mit tollen Panoramablicken.
Der Kreuzberg
Der „heilige Berg der Franken“ zählt mit seinen 927m zu einem der höchsten Berge der Rhön. Aber der Kreuzberg ist nicht nur als Wallfahrtsort bekannt, sondern auch das bekannte Klosterbier zieht jährlich Tausende von Pilger an. Auf dem Gipfel des Kreuzberges stehen ein überdimensionales Gipfelkreuz und ein um ein vielfaches höherer Sendemast.
Abstecher in die Vogelsberg-Region
Da der Stellplatz in Bischofsheim nicht zum Draußensitzen einlädt, fahren wir weiter. Eigentlich wollen wir in die Vogelsbergregion, aber hier sagt uns keiner der Stellplätze zu. Letztlich übernachten wir in Diebach am Haag auf dem dortigen Stellplatz, der zwar liebevoll angelegt ist, aber aufgrund der Lage zwischen den sehr gut befahrenen Straßen viel zu laut ist. Außerdem wird der Platz aktuell von Bauarbeitern als Materiallager genutzt.
Nächster Halt: Odenwald
Fast wie erwartet erscheinen noch vor sieben Uhr die Bauarbeiter am Stellplatz und werfen ihre Maschinen an. Nun gut, so kommen wir noch früher los und finden einen wunderbaren Stellplatz im nördlichen Odenwald, in Hering, unterhalb der Veste Otzberg. Und das ganze bei Sonnenschein und blauen Himmel. Hier machen wir heute nur noch einen Spaziergang mit unglaublichen Ausblicken auf die Veste….
Wohnmobil-Stellplatz an der Veste Otzberg, Zum Bergfried 20, 64853 Otzberg
Radtour nach Michelstadt
Heute wollen wir mal ein wenig unsere Fahrräder bewegen. Und so geht es zum Teil über die „Hohe Straße“ bis nach Ober-Mossau von wo aus wir nach Michelstadt rüberfahren. Michelstadt ist wirklich sehr schön, viele Fachwerkhäuser und eine traumhafte Innenstadt. Der Wohnmobilstellplatz hier ist eher einfach, sehr einfach. Im Winter und bei schlechtem Wetter vielleicht noch okay, aber bei so schönem Sonnenschein eher nicht. Und so fahren wir nach einem kleinen Stadtrundgang zu unseren Stellplatz zurück, wo wir die letzten Sonnenstrahlen draußen genießen können.
Hier geht es zu unserem Vlog (durch Anklicken des Bildes erfolgt eine Weiterleitung zu Youtube)
Nach Harz, Rhön und Odenwald, wohin geht es weiter?
Auch nach unserem Besuch von Harz, Rhön und Odenwald bleiben wir nach wie vor in den Bergen. Allerdings zieht es uns jetzt nach Frankreich, in die Vogesen. Möchtet ihr sehen, was man dort alles unternehmen kann? Dann lest hier weiter.