Unsere erste Tour mit dem neuen Alpa! Es geht in drei verschiedene Werkstätten, verteilt in ganz Deutschland, wo diverses Zubehör eingebaut werden soll. Außerdem müssen die ersten Mängel beseitigt werden. Eine Erlebnisreise der besonderen Art!
Wittenbeck - Wismar
Wir starten unsere Tour zunächst an die mecklenburgische Ostseeküste, nach Wittenbeck. Es ist Wochenende, es ist super Wetter und es sind Ferien…wir starten vorsichtshalber erst Sonntagmorgen. Als wir mittags ankommen, kann man noch erahnen, wie voll der Platz an diesem Wochenende gewesen sein muss. Zum Glück sind aber schon einige Womos weg, so dass wir einen Platz am Feldrand ergattern. Von hier aus hat man freien Blick auf die Molli, die kleine Bäderbahn, die Bad Doberan mit Kühlungsborn verbindet. Wir machen noch einen Spaziergang und genießen den späten Sonntagnachmittag gemütlich vor dem Alpa. Die Landschaft is wirklich schön, aber vom Stellplatz kann man die Ostsee leider nicht sehen.
Abends wird es recht frisch, so dass wir mal unseren Fernseher ausprobieren wollen… aber leider, leider findet unsere Sat-Schüssel keinen Satelliten. Schon verwunderlich, so ganz ohne bauliche Hindernisse, Bäume etc.. Gut, dass wir einen Werkstatttermin bei unserem Händler haben!
Wohnmobil-Stellplatz Sanddornstrand, Bäderweg, Klein Bollhagen, 18209 Wittenbeck (Homepage)
Da uns das Wetter in Wittenbek leider am nächsten Tag gar nicht mehr wohlgesonnen ist und wir ausnahmsweise mal lieber ein wenig Trubel um uns herum haben wollen, fahren wir weiter nach Wismar. Hier bekommen wir (Montag-) Mittag einen der letzten Plätze! Schon erstaunlich, wie voll es hier ist! Kurze Zeit später ist der Platz komplett voll. Nur das Wetter ist noch nicht besser. Aber egal, wie das Wetter hier ist, der Hafen von Wismar ist immer einen Besuch wert. Und auch die Innenstadt ist niedlich und sehr gemütlich!
Weiter nach Ludwigslust
Wismar ist zwar schön, aber wir wollen uns doch allmählich in Richtung unserer ersten Werkstatt begeben. Eigentlich wollen wir in Grabow übernachten, machen aber spontan einen Zwischenstopp in Ludwigslust. Hier bekommen wir den letzten Platz auf dem offensichtlich neuen und wirklich schön angelegten Stellplatz. „Lulu“ sieht auf den ersten Blick wirklich schön aus und auch die Sonne kommt raus…hier bleiben wir.
Der Stellplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Schloss Ludwigslust und grenzt an den wunderschön angelegten Schlossgarten, der dem Schloss wohl auch den Namen „Versailles des Nordens“ gab. Wir flanieren ein paar Stunden durch den Schlosspark und die Stadt und sind wirklich sehr angetan, wie schön es hier ist. Das Schloss hätte man auch besichtigen können, aber da hatten wir keine Lust zu.
Wohnmobil-Stellplatz Ludwigslust: John-Brinckman-Straße 40, 19288 Ludwigslust (Homepage)
Der 1. Werkstattbesuch dieser Tour, ein Desaster
Den nächsten Tag verbringen wir in der Werkstatt in Kremmin. Unser Alpa bekommt hydraulische Hubstützen, ein lang ersehnter Traum. Außerdem soll wieder eine Wäschestange in der Dusche eingebaut, sowie die Sat-Schüssel zum Laufen gebracht werden. Nach acht (!) Stunden dürfen wir die Werkstatt verlassen, die Hubstützen funktionieren, die Sat-Schüsssel nach wie vor nicht. Und die Wäschestange in der Dusche? Tja, die ist zwar angebaut aber leider haben wir jetzt schöne große Kratzer in der Duschtasse. Denn mal im Ernst, warum sollte man in einem neuen Wagen den Boden oder gar die Duschtasse zum Schutz gegen kleine Steinchen in den Schuhsohlen auslegen?? Enttäuscht und mit notdürftig ausgebesserter Duschtasse fahren wir an diesem Abend noch quer durch Deutschland nach Kaufungen, wo wir um 23 Uhr ankommen. Unser Zeitplan ist durchgetaktet, der nächste Termin wartet.
Mitten in dieser kurzen Nacht hören wir plötzlich laute Musik. Immer wieder das gleiche Lied, durchgehend laut. Wir können überhaupt nicht eroieren, wo der Lärm herkommt…aber irgendwann schlafen wir zum Glück wieder ein und überlegen uns noch, ob man hier wirklich wieder herkommen sollte.
Weiter an die Mosel in die 2. Werkstatt
Nach der kurzen Nacht geht unsere Tour weiter. Nächstes Ziel ist die Firma SOG in Löf, wo wir einen Termin zum Einbau einer Toiletten-Entlüftung haben. Wir kommen mittags bei der Firma an und stellen uns auf den Ersatzstellplatz, da der eigentliche Stellplatz gerade renoviert wird. Der Platz ist nicht wirklich schön und trotz der erhöhten Lage kann man die Mosel nicht sehen, aber wir warten ja schließlich auch nur auf unseren Termin und da ist es schon toll, dass die Firma überhaupt eine (kostenlose) Übernachtungsmöglichkeit anbietet. Da wir erst am nächsten Morgen den Termin haben, holen wir die Fahrräder raus und machen eine kleine Radtour an der Mosel entlang. Leider macht uns der Regen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung und wir müssen nach einigen Kilometern umdrehen.
Am nächsten Morgen geben wir unseren Wagen in der Werkstatt ab, besprechen alles und keine zwei Stunden später sind wir schon wieder unterwegs zum nächsten Ziel! Und der SOG läuft prima.
Mitten in den Weinbergen: Ockenheim
Da wir im Vorfeld bereits wussten, dass wir uns an einem Freitag auf Stellplatzsuche begeben werden, haben wir zuhause schon nachgeguckt und den Stellplatz in Ockenheim herausgesucht. Zumindest wollen wir uns den Platz mal angucken, in der Hoffnung, dort noch einen freien Platz zu bekommen. Überraschenderweise ist der Platz total leer! Und sogar noch schöner angelegt, als es auf den Bildern aussieht! Hier bleiben wir!
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort, kaufen Grillfleisch ein und spielen dann auf dem benachbarten Bouleplatz ein paar Runden Boule. Was wir dann sehen, ist allerdings weniger schön: der Stellplatz grenzt direkt an die Weinstöcke, was natürlich ein absoluter Traum ist. Man sitzt quasi zwischen den Reben. Da es sich hier aber ganz offensichtlich nicht um „Bio-Anbau“ handelt, können wir zusehen, wie ein Traktor mit seiner Spritze durch die Weinstöcke fährt und alles großzügig spritzt. Die Wohnmobilisten, die eben noch gemütlich vor ihren Womos saßen, flüchten schlagartig in Richtung Straße! Ein kurzes, aber nicht wirklich schönes Schauspiel, was man eigentlich gar nicht so sehen will.
Wir gehen nach einiger Zeit auch zum Alpa zurück und sind froh, uns einen Stellplatz etwas abseits der Weinstöcke ausgesucht zu haben!
Wohnmobil-Stellplatz Ockenheim: Metzis Panoramablick, Sporkenheimer Weg, 55437 Ockenheim (Homepage)
Über Neustadt a.d.W. durch den Schwarzwald nach Calw
Nach einer herrlich ruhigen Nacht wollen wir vor der Abfahrt noch kurz entsorgen. Dabei stellen wir fest, dass wir den Hebel für den Ablasshahn wegen des neuen SOG-Filters nicht mehr richtig öffnen können. Um den Hahn vollständig öffnen zu können, müssen wir den Filter komplett wegnehmen. Das ist ja nun auch nicht Sinn der Sache. In der Firma in Löf wird am Wochenende auch nicht gearbeitet, so dass wir erstmal mäßig entspannt Richtung Calw im Schwarzwald aufbrechen. Hier sind wir mit Freunden verabredet, die wir vor Jahren auf einem Stellplatz in Südfrankreich kennengelernt haben. Unterwegs frühstücken wir und machen dann einen Abstecher nach Neustadt an der Weinstraße. Zwischenzeitlich ist es unglaublich warm geworden und der Stellplatz in Neustadt bietet nur die Möglichkeit, ein 24-Stunden-Parkticket zu ziehen, was wir nun wirklich nicht brauchen. Aber die Suche nach einem Parkplatz geht schnell, denn wenn man bereit ist, ein paar Meter zu Fuß zurückzulegen, findet man auch für den größten Wagen eine Lücke. Wir kaufen ein schönes Mitbringsel für unsere Gastgeber und gucken uns das niedliche Städtchen an. Hier kann man auf jeden Fall mal wieder herkommen!
Dann fahren wir weiter nach Calw, fast nur über Landstraßen, da die Autobahnen komplett dicht sind. Um 16 Uhr kommen wir bei unseren Freunden an und bekommen einen Stellplatz direkt vor dem Haus! Wir werden mit Kaffee und Kuchen und später bei einem gemütlichen Grillabend verwöhnt. Ein wunderbar entspannter Tag!
Calw - Pfullendorf
In der Nacht kommt ein fürchterliches Unwetter runter, aber am Morgen ist der Himmel wieder blau. Wir frühstücken völlig entspannt mit unseren Freunden, bevor wir in Richtung unseres dritten Werkstatt-Termins in Ostrach aufbrechen. In der Nähe von Ostrach suchen wir uns den Stellpatz in Pfullendorf heraus, wo wir auch einen schönen Platz bekommen. Zwar zwischen einer Kläranlage und einer Biogasanlage gelegen, aber der Wind scheint aus der richtigen Richtung zu kommen, wir riechen nichts (was offenbar nicht immer so ist, wenn denn die Autoren der Rezensionen einiger Stellplatz-Apps recht haben). Nachmittags machen wir noch einen Spaziergang in die Stadt und zum angrenzenden Badesee samt Wasserski-Anlage. Es ist unglaublich heiß, aber gerade als wir zurück am Alpa sind, fängt es fürchterlich an zu regnen…als das Unwetter durch ist, ist die Luft herrlich klar und wir können den Abend entspannt draußen genießen!
Wohnmobil-Stellplatz Pfullendorf: Am Litzelbacherweg, 88630 Pfullendorf (Homepage)
Ausflug nach Überlingen am Bodensee und weiter nach Ostrach
Am nächsten Morgen, zwischenzeitlich haben wir Montag, versuchen wir zunächst mal unser Problem mit dem Sog zu lösen. Bei der Firma will man uns nicht wirklich helfen. Einzige Möglichkeit wäre, dass wir an der Mosel vorbeikommen…klar, liegt ja auch gerade auf dem Weg! Alternativ sollen wir die nächsten Tage nochmal anrufen. Hilft uns zwar nicht weiter, aber ändern können wir ja auch nichts.
Da wir hier im Nachbarort am nächsten Tag unseren dritten Werkstatt-Termin haben und das Wetter so traumhaft schön ist, starten wir zunächst zu einer Radtour ins knapp 30 Kilometer entfernte Überlingen am Bodensee. Aber hier ist es so voll, dass wir schnell wieder umdrehen. Am Stellplatz zurück machen wir den Alpa fertig und fahren zur Werkstatt nach Ostrach, wo wir für unseren morgigen Termin alles regeln. Wir könnten sogar auf dem Werkstattgelände übernachten, aber da wir über 30° C haben und ein asphaltierter Parkplatz nicht gerade erste Wahl ist, beschließen wir spontan, dass wir woanders hinfahren und morgen lieber etwas früher aufstehen. Und so landen wir auf einem kleinen Stellplatz in (Ostrach-) Burgweiler, wo wir ganz alleine und herrlich ruhig stehen!
Die 3. Werkstatt in Ostrach
Am nächsten Morgen stehen wir um kurz vor sieben Uhr vor der Werkstatt und sind nicht die ersten. Wie sich herausstellt, wurde versehentlich ein Wohnmobil zu viel angemeldet, so dass nicht alle Termine eingehalten werden können. Aber wir haben richtiges Glück und dürfen gleich in die Halle fahren. Wir gehen erst einmal in den Ort, da wir in einem Café oder beim Bäcker frühstücken wollen, aber wir finden nichts, wo man draußen sitzen kann. Und zum Drinnensitzen ist es um acht Uhr bei knapp 30 Grad schon zu warm. Alles nicht so schlimm, wir holen uns was To-Go und setzen uns in einen kleinen Park, von wo aus man dem bunten Treiben der Störche hier im Ort herrlich zuschauen kann. Und so ziehen sich die Stunden. Zwischendurch gehen wir mal wieder zur Werkstatt und stellen fest, dass die Dickschiff-Fahrer, die nach wie vor auf ihren Termin warten, sehr erbost sind, sich aber eindeutig als etwas Besseres fühlen und den armen Werkstatt-Meister mehr als unhöflich behandeln. Schon traurig, was sich manche Wohnmobilsten meinen herausnehmen zu können, nur weil sie einen großen Wagen fahren!
Wir bekommen gegen 14:30 Uhr den ersehnten Anruf, dass unser Wagen fertig ist! Und nun sind wir stolze Besitzer einer elektronischen Zuziehhilfe und Öffnungsunterstützung (tschüss „Schlagtür“) und eines Mülleimers in unserer Aufbautür. Die Firma Tegos kann man wirklich nur loben für ihre tolle Arbeit!
Wohnmobil-Stellplatz Ostrach-Burgweiler: Schulstraße 12, 88356 Ostrach
Über Mainstockheim nach Hause
Völlig begeistert verabschieden wir uns und begeben uns auf die Autobahn. Bei mäßigem Verkehr landen wir gegen 18 Uhr auf dem direkt am Main gelegenen Stellplatz in Mainstockheim. Und wen treffen wir dort: Gabi und Daniel! Zwei Wohnmobilisten, die wir in Bad Reichenhall kennengelernt haben und die nicht weit weg von uns wohnen. Und so verbringen wir einen sehr kurzweiligen Abend mit den beiden! Am nächsten Tag tingeln wir gemütlich nach Hause.
Wohnmobil-Stellplatz Mainstockheim: Am Fähranleger, Albertshöfer Straße, 97320 Mainstockheim
Unser Fazit
Und unser Fazit? Drei Werkstätten, zweimal unbefriedigend. Die Werkstatt in Kremmin müssen wir noch ein weiteres mal aufsuchen, da ist noch einiges offen (Zitat der Werkstattannahme-Dame: „Sie hatten Zeit und Geld genug, ihren Wagen hier zu kaufen, da bekommen Sie bestimmt keine Fahrkostenerstattung für die Mängelbeseitigung!“). Zum Glück funktionieren die Hubstützen. Die SOG-Firma hat uns immerhin zwischenzeitlich zugesichert, uns ein Teil zuzuschicken, damit wir den SOG höhersetzen können. Damit sollte der Abwasserhahn auch wieder zu öffnen sein! Mal abwarten. Immerhin hat man uns dort angeboten, eine „Fremdwerkstatt“ aufzusuchen, um auf unsere eigenen Kosten den Fehler beseitigen zu lassen (geht’s noch??). Nur die Firma Tegos hat wirklich tolle Arbeit geleistet! Man kann sich natürlich fragen, weshalb so eine Zuziehhilfe nicht ab Werk verbaut ist oder zumindest eine Bestelloption besteht, aber so kommt man als Nordlicht auch mal an den Bodensee!