Eins gleich vorab: wir waren mit dem Wohnmobil nicht am Ende der Welt, aber wir waren am ehemaligen Ende der Welt: in Fisterra. Zuvor haben wir der wunderschönen Hafenstadt A Coruña einen Besuch abgestattet und noch zwei faszinierende Abschnitte der Costa da Morte besucht.
Ein Abstecher nach A Coruña
In der Nacht hat es heftig geregnet, doch dadurch hat man auch das ununterbrochene Hundegebelle nicht mehr gehört. Welch eine Wohltat. Allerdings brauchen wir eine neue Gasflasche und fahren daher weiter nach A Coruña. Unterwegs bekommen wir eine spanische Gasflasche wie gehabt für 17,20 Euro. Ein echtes Schnäppchen, wenn man es mit den Preisen in Deutschland vergleicht. In A Coruña fahren wir zunächst den Wohnmobil-Stellplatz im Porte de San Pedro an, der auch eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit anbietet. Allerdings ist der Platz derart abschüssig, dass wir dies nicht annähernd ausgleichen können und deshalb weiter fahren zum Wohnmobil-Parkplatz an der Talstation des Monte San Pedro. Hier bekommen wir einen freien Parkplatz und passen exakt in eine markierte Parkfläche. Von hieraus marschieren wir immer entlang der Promenade durch die Bucht von A Coruña bis zum ältesten in Betrieb stehenden Leuchtturm der Welt, dem Faro Torre De Hércules. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Monte San Pedro und sind total überrascht, dass es hier oben eine parkähnliche Anlage gibt, in der es Bunkeranlagen mit Geschützbatterien gibt. Eine fantastische Aussicht auf den Atlantik, die Bucht von A Coruña und den Torre De Hércules. Mit dem Wetter haben ausgesprochen viel Glück, denn kurz nach dem wir am Alpa ankommen, fängt es an zu regnen.
Wohnmobil-Parkplatz Talstation Monte San Pedro: Avenida Fernando suárez garcias, 15011 A Coruña
Stellplatz mit Weitblick
Wir nutzen den Vormittag und kaufen bei einem schwedischen Möbelhaus unseres Vertrauens Zutaten für leckere Hotdogs ein. Na ja, alle Zutaten bekommen wir nicht, so dass wir neben Lidl auch noch einen Mercadona aufsuchen müssen und trotzdem noch Gurken und Remouladensauce fehlen. Da müssen wir uns noch etwas überlegen und improvisieren. Nach dem Einkauf geht’s auf den Wohnmobil-Stellplatz vor den Toren des kleinen Fischerörtchens Caión. Die Gemeinde A Laracha zu der der Ort Caión gehört, hat neben der Sporthalle, eine Ent- und Versorgungsmöglichkeit für Wohnmobile geschaffen. Es sind zwar keine ausgewiesenen Wohnmobil-Parkplätze auf dem Parkplatz der Sporthalle vorhanden, aber das Übernachten im Wohnmobil ist laut Internetseite auf dem Parkplatz gestattet. Und der Parkplatz liegt einfach grandios auf den Klippen mit Blick auf die Küste und den Atlantik. Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen wir noch die knapp zwei Kilometer nach Caión herunter. Auch heute sind wieder unglaublich hohe Wellen und eine enorme Brandung. Wir umrunden die kleine Halbinsel, auf der das Fischerörtchen liegt, auf einer traumhaft angelegten Promenade und genießen den Blick auf die heftige Brandung und das Anschlagen der Wellen an die Stadtmauern und Felsen. Wir schaffen es gerade noch vor dem Regen zurück zum Alpa und machen uns einen gemütlichen Abend.
Wohnmobil-Stellplatz: 15145 A Laracha, Caión, DP-0514, Sporthalle Caión
Wir verbringen heute einen herrlich entspannten Tag im Alpa und bringen unsere Daten auf Stand. Das Wetter ist wechselhaft, es regnet immer mal wieder, so dass wir auch kein schlechtes Gewissen haben, uns nicht zu bewegen. Und wir schaffen doch tatsächlich über 1000 Schritte, aber auch nicht viel mehr. Als wir aus unserem Heckfenster auf das Meer herabschauen, sehen wir doch tatsächlich vier Delfine, die sich vor der Küste tummeln und immer mal wieder aus dem Wasser springen. Einfach faszinierend.
Porto de Corme
Wir fahren heute weiter. So schön der Ausblick auch ist, um uns herum ist nicht einmal ein Wanderweg oder sonst irgendetwas zum Bewegen. Heute brauchen wir wiedermal mehr als 1000 Schritte und so fahren wir nach Porto de Corme. Hier gibt es einen neu angelegten Wohnmobil-Stellplatz. Die Stellplätze sind parzelliert und jeder Platz hat seine eigene Ver- und Entsorgungsstelle in der Parzelle. Dass dieser Platz kostenlos ist, braucht man nicht extra erwähnen, da dieses hier in Nordspanien die Regel ist. Nach einem herrlichen Frühstück gehen wir in den Ort. Zunächst entlang der toll angelegten Promenade bis in den Hafen und von dort der asphaltierten und gut ausgebauten Straße entlang zum 3,5 Kilometer entfernten Punta e faro do Roncudo. Die gut ausgebaute Straße endet direkt am Leuchtturm. So ruhig wie das Wasser im Hafen gewesen ist, desto heftiger ist die Brandung am Leuchtturm. Unglaublich und faszinierend einfach auf das Meer zu schauen und zu genießen. Wir gehen dann schleunigst zurück, da der Himmel schon wieder nach Regen aussieht, schaffen es aber trocken in den Alpa.
Wohnmobil-Stellplatz: Rúa Cubeiro 3, 15114 O Porto de Corme
Und dann fahren wir ans Ende der Welt
Wir hatten eine sehr ruhige Nacht. Dennoch beschließen wir, nicht in Corme zu bleiben, sondern weiter nach Fisterra zu fahren. Das Wetter ist nur mäßig, so dass kein Strandtag angesagt ist. Unterwegs gönnen wir unserem Alpa noch eine Wäsche und einen vollen Tank für 1,73Euro/Liter. In Fisterra fahren wir durch bis zum Leuchtturm und sind froh, nicht schon im absoluten Touristenort geparkt zu haben, denn zum ehemaligen Ende der Welt werden die Menschen busweise angekarrt. Nach einer sehr kurzen Besichtigung des Kaps, entscheiden wir uns, heute noch weiterzufahren. Das hier ist nichts für uns und der Leuchtturm ist schön, aber auch nichts besonderes.
Fisterra oder Finisterre?
Sowohl der galicische Name Fisterra als als der spanische Name Finisterre leiten sich vom lateinischen finis terrae (Ende der Welt ab), was auf römische Legenden vom Ende der Welt hinweist. Die Costa da Morte ist der westlichst gelegene Küstenabschnitt Spaniens. Aber nicht Finisterre ist der westlichste Punkt, sondern das Kap Touriñán, etwa 20km weiter nördlich von Finisterre.
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