Radfahren in den Baronnies ist schon herausfordernd. Ein Pass folgt dem nächsten und immer wieder hat man Blick auf den Mont Ventoux, der über allem zu thronen scheint. Selbst von unserem Stellplatz auf dem kleinen Campingplatz in Montbrun-les-Bains können wir vom Womo aus den „Géant de Provence“ sehen!
Auf dem Campingplatz wurden dort, wo wir stehen, einige neue Stellplätze angelegt. Von hier aus hat man mit Abstand den schönsten Ausblick. Diesen Campingplatz würden wir immer wieder anfahren, er ist klein, ordentlich und hat nicht viel Schnickschnack.
Camping Le Pré des Arbres, La Cheminade, 26570 Montbrun-les-Bains (Homepage)
Wissenswertes zu Montbrun-les-Bains
Das mittelalterliche Dorf Montbrun-les-Bains gehört zu den „Schönsten Dörfern Frankreichs“. Es schmiegt sich mit Blick auf den Mont Ventoux in etwa 600 Metern Höhe an einen Hang und ist gekennzeichnet von hohen Steinhäusern, kleinen Gassen, Kopfsteinpflastertreppen und vielen Brunnen. Das Thermal-Spa mit Thermalbad, Sauna, Whirlpools, Außen-Whirlpools und Sonnenterrasse wird wegen seines schwefelhaltigen Wassers gegen Rheuma und Atemwegserkrankungen genutzt. Samstagsmorgens findet in Montbrun ein kleiner Markt statt. Zudem gibt es hier einen Bäcker und einen kleinen Supermarkt für die täglichen Dinge des Lebens.
Radfahren in den Baronnies: Col de l'Homme Mort
Das Wetter sieht gut aus! Nicht perfekt, aber für eine kleine Runde sollte es reichen. Wir starten nach einem Kaffee in Richtung Aulan und treffen bereits nach wenigen Kilometern auf unser Lieblingsschild „Route barrée“, Straßensperrung in in neun Kilometern. Nun gut, wir fahren erst einmal weiter, vielleicht gibt es ja eine Umleitung. Es geht am Fluss Toulourenc entlang immer weiter bergauf. Irgendwann kommen wir zusammen mit drei belgischen Rennradfahrern am Col d’Aulan (1. Pass), der auch gleichzeitig der Beginn der Sperrung ist, an. Die Bauarbeiter erklären, dass wir langsam auf der linken Seite fahren sollen und schon geht es durch den glänzenden, frischen und vor allem klebrigen Asphalt ganz langsam bergab. Die schönen Rennräder, voll mit Teer!! Über den Col de Mévouillon (2. Pass) und durch Sederon fahren wir über den Col de Macuègne (3. Pass) zum Col de l’Homme Mort (4. Pass). Hatte man zwischenzeitlich mal schöne Ausblicke, steht man oben am Col mitten im Wald. Dann aber kommt das Highlight: Auf der Abfahrt nach Férrasières auf herrlichstem Asphalt eröffnet sich vor einem ein traumhaftes Panorama über das Albion-Plateau. Den Mont Ventoux können wir leider nicht sehen, dafür aber die Regenfront, die in unsere Richtung liegt…zum Glück kriegen wir nur ein paar Tropfen ab und sind schneller zurück in Montbrun als erwartet.
© OpenStreetMap-Mitwirkende, https://www.openstreetmap.org/copyright
Die Tour ist ein Traum mitten durch eine mediterrane Hügellandschaft. Insbesondere die Abfahrt vom Col de l’Homme nach Montbrun ist ein Highlight.
Die Strecke über die vier Pässe ist kanpp 50 km lang, man legt aber nur etwa 850 hm zurück.
RAdfahren in den Baronnies: Col de Perty
Der Wetterbericht hat recht: heute sind kaum Wolken am Himmel und wir fahren wieder die altbekannte Strecke durch die Gorges de Toulourenc zum Col d‘ Aulan. Die Vollsperrung ist aufgehoben und man kann die frisch geteerte Straße befahren. Es ist allerdings nicht viel angenehmer als am Vortag! Am Ende der Abfahrt biegen wir dieses Mal aber links in Richtung St.-Auban ab und fahren zunächst einige Kilometer bergab. Kurz hinter St.-Auban beginnt die Passstraße und windet sich in diversen Kehren den Berg hinauf. Die Aussicht wird immer besser und das Wetter scheint sich zu halten. Am Col hat man einen grandiosen 360°-Rundblick, zum einen zum Mont Ventoux und auf der anderen Seite bis zu den Alpen. Vom Col de Perty geht’s runter und recht steil wieder hoch zum Col St. Jean, wo es nichts weiter zu sehen gibt. Anschließend geht’s hinab nach Sederon und wie am Vortag wieder rauf zum Col de Macuègne von wo aus wir direkt nach Montbrun hinunterrollen.
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Nach 83 km sind wir wieder zurück am Womo! Auf dieser Tour haben wir 1656 hm zurückgelegt und so fühlen wir uns auch. Deswegen und wegen der Aussicht werden wir noch mindestens eine Nacht länger hier bleiben!
Observatoire de Bergiés
Die letzten Radtouren haben ihre Spuren hinterlassen: wir sind völlig kaputt! Allerdings können wir uns auch nicht vorstellen, bei dem mittlerweile total schönen Wetter nur auf dem Campingplatz zu bleiben. Also holen wir unsere Mopete raus und fahren hoch zum Col de Macuègne. Gestern hatten wir gesehen, dass hier ein Weg zum Observatorium abgeht, welches wir von überall aus gesehen haben. Schnell ist ein passender Parkplatz gefunden und wir marschieren los. Es ist sehr entspannt zu gehen und man hat wieder einmal fantastische Weitblicke! Nach fünf Kilometern sind wir oben und wie erwartet hat man einen schönen Rundblick, ansonsten ist hier nichts weiter. Ruckzuck sind wir wieder unten und fahren zurück zum Campingplatz. Hier genießen wir den Abend draußen vor dem Wohnmobil mit Blick auf den Mont Ventoux. Es wird wohl der letzte Abend hier sein, denn das Wetter soll umschlagen.
In der Nacht kommt der angekündigte Regen und am Morgen ist alles trist und grau. Schade, aber wir hatten tolle Tage hier in den Baronnies und kommen ganz sicher wieder. Unser Tour führt uns jetzt weiter in Richtung Tarnschlucht.