Ribadesella und Covadonga - Absolute Gegensätze
Das Küstenstädtchen Ribadesella ist wirklich einen Abstecher wert. Klein, quirlig, mit vielen Cafés, Bars und Restaurants und mit einem wunderschönen Strand. Covadonga hingegen liegt 30 Kilometer entfernt, hat 55 Einwohner und besteht aus einer Basilika, einem Kloster, einem Hotel und tausenden (Tages-) Touristen. Und auch Covadonga sollte man nicht verpassen.
Ribadesella
Nach einer unruhigen Nacht durch Hunde in den umliegenden Häusern beschließen wir, doch schon weiterzufahren, zumal es in der Nacht schon geregnet hat und auch noch weiter regnen soll. Wir machen noch einen Abstecher zum kleinen Wohnmobil-Stellplatz am Rande des Stadtkerns von Ribadesella und ergattern den Außenplatz von fünf vorhandenen Stellplätzen. Ein Zeichen, dass wir uns doch noch das Städtchen ansehen sollten. Durch ein ausgiebiges Frühstück überbrücken wir die Regenzeit und als es aufklart, schauen wir uns den Ort an. Ein quirliges Hafenstädtchen mit vielen Restaurants, Lokalen, Geschäften und einer schönen Promenade an der Hafeneinfahrt. Sehenswert ist auch die Ermita de La Guía oberhalb des Ortes auf den Klippen. Von dort hat man einen herrlichen Rundumblick auf das Hafenstädtchen, den Strand und die Klippen. Wir freuen uns, dass wir hiergeblieben sind und uns den Ort ausgiebig angeschaut haben.
Wohnmobil-Stellplatz: Carretera Estación (AS-379), 33560 Ribadesella
Fahrradtour zur befahrbaren Tropfsteinhöhle "La Cuevona"
Heute ist der spanische Nationalfeiertag „Dia de la Hispanidad“. Dieser besagt, dass die Einheit der spanisch sprechenden Welt gefeiert wird. Am 12.10.1492 hat Christoph Kolumbus amerikanischen Boden betreten und damit dazu beigetragen, die spanische Sprache in die Welt zu tragen.
Wir nutzen den Tag für eine Fahrradtour zur befahrbaren Tropfsteinhöhle „La Cuevona“. Es sind vom Wohnmobil-Stellplatz zwar nur knapp 10 Kilometer, aber auch 300 Höhenmeter. Die Höhle ist einfach gigantisch. Riesengroß, unglaublich hoch und dennoch gibt es lediglich eine schmale asphaltierte Fahrbahn, die durch die Höhle führt. In der Höhle werden einige sehenswerte Felsvorsprünge angestrahlt, ansonsten ist es stockduster. Die Straße durch die Höhle führt zum Dorf Cuevas del Agua und endet am Ende des Dorfes. Eine Weiterfahrt ist nicht möglich, so dass man dann auch den selben Weg zurück nehmen muss. Nicht schlimm, denn es ist einfach unbeschreiblich schön nochmals durch die Höhle zu fahren. In Ribadesella fahren wir dann auch noch mal zur Strandpromenade und schauen den Surfern zu. Als wir am Wohnmobil zurück sind, haben wir 22 Kilometer mit insgesamt 600 Höhenmetern in den Beinen und fühlen uns gut.
Wieder zurück in die Berge: Es geht nach Covadonga
Wir stellen uns den Wecker, um frühzeitig nach Covadonga zu fahren. Covadonga ist ein beliebter Wallfahrtsort in Spanien und deshalb touristisch sehr erschlossen. Wir fahren den Parkplatz P3 an, der für Wohnmobile vorgesehen ist. Es gibt eine Entsorgungsmöglichkeit, aber Versorgung mit Wasser gibt es nicht. Vom Parkplatz P3 gibt es einen ausgeschilderten Weg nach Covadonga. Auf dem Wanderweg, der oberhalb der Straße verläuft, kommt man direkt zur Basilika Santuario de Covadonga. Ein Touristenmagnet, unglaublich viele Menschen, die darauf hoffen, einen Parkplatz direkt am Eingang der Basilika zu ergattern. Da kann auch die heilige Madonna nicht helfen. Zu Fuß wäre es wohl besser gegangen. Es ist einfach nur voll mit Menschen, Autos und Bussen. Nun denn, wir gehen auch noch zur heiligen Grotte und schauen uns den Altar an. Es ist schon beeindruckend. Dennoch wollen wir raus aus dem Trubel.
Wohnmobil-Stellplatz: AS-262, Covadonga P3, 33589 Cangas de Onís
Covadonga
„Cova-Donga“ zusammengesetzt aus dem lateinischen Cova: „die Höhle“ und Donga: „des Herrn“ oder „der Herrin“, also Höhle des Herrn oder der Herrin. Schon im Westgotenreich befand sich in der Felsenhöhle ein Marienheiligtum. 722 n.Chr. errang Pelayo als Anführer einer christlichen Streitmacht den Sieg über muslimische Truppen. Es galt als Beginn der Reconquista, der Rückeroberung aus muslimischer Herrschaft. Es hieß weiter, dass himmlisches Eingreifen das Marienheiligtum schützte und den Truppen von Pelayo zum Sieg verhalf. Covadonga wurde so zum Marien-Wallfahrtsort und man errichtete zu Ehren der Jungfrau von Covadonga eine Basilika.
Pelayo gründete den ersten christlichen Staat auf der iberischen Halbinsel: das Königreich Asturien. Nach der muslimischen Eroberung begann von dort die Zurückeroberung der iberischen Halbinsel durch die Christen.
Wanderung zum Cruz de Priena
Und so suchen und finden wir den Einstieg zum Wanderweg zum Cruz de Priena. Auf dem ausgeschilderten Wanderweg kämpfen wir uns hoch. Viele, viele Höhenmeter später haben wir eine herrliche Aussicht auf Covadonga, die Picos de Europa und den Atlantik. Nur Ruhe gibt es hier oben auch nicht: drei leicht bekleidetete Frauen mit einem kleinem dauerkläffenden Hund beschallen das ganze Tal. Hier hat man nicht einmal Lust, eine Rast einzulegen. Also gehen wir gleich wieder runter. Schön war es dennoch! Am Wohnmobil-Stellplatz zurück waren es knapp 12 Kilometer und gut 750 Höhenmeter.
Als wir am nächsten Morgen von vorbeifahrenden Fahrzeugen geweckt werden, ist es noch dunkel und wir stehen im Nebel. Endlose Karawanen von Pkw und Motorrädern ziehen ab 06:30 Uhr am Wohnmobil-Stellplatz vorbei, um noch rechtzeitig vor der Sperre zu den Gletscherseen zu kommen. Das ist nichts für uns…wir fahren weiter!
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