Wir fahren zum nördlichsten Punkt und den höchstens Klippen Spaniens
Unsere Wohnmobil-Tour entlang der galicischen Küste geht weiter. Wir besuchen den nördlichsten Punkt Spaniens, den Faro de Bares, den zweitnördlichsten Punkt, den Faro de Cabo Ortegal und fahren mit dem Fahrrad auf die höchsten Klippen Spaniens in der Serra de Capelada, um dort spektakuläre Ausblicke bei extremsten Wind zu genießen.
Am nördlichsten punkt Spaniens: Faro de Bares
Wir hatten eine himmlisch ruhige Nacht, beschließen aber dennoch, nicht hier zu bleiben, sondern weiter Richtung Westen zu fahren. Wir wollen uns unbedingt den nördlichsten Punkt Spaniens angucken, den Faro de Bares, wo das Kantabrische Meer auf den Atlantik trifft. Leider gibt es in dem Bereich kaum Parkplätze für Wohnmobile und die Zufahrtsstraßen sind mehr als eng, zumindest für uns. Uns gelingt es in Porto de Bares im Seitenstreifen am Ortseingang einen Parkplatz zu ergattern. Von hier aus starten wir unsere Wanderung zum Faro de Bares. Eine beeindruckende Landschaft mit herrlichen Ausblicken aufs Meer. Vom Leuchtturm gehen wir noch bis ans Ende der Klippen und erreichen den wohl nördlichsten Punkt Spaniens. Einfach unglaublich beeindruckend. Für den Rückweg wählen wir einen anderen Weg. Dieser führt uns zum Absprungplatz für Gleitschirmflieger, wo wir erstmal eine Rast einlegen und freien Blick zum Leuchtturm und aufs offene Meer haben. Tatsächlich sehen wir aller Wahrscheinlichkeit nach einen Wal, der allerdings in den Wellen nur schwer zu erkennen ist. Nur mehrfaches Auftauchen und Wasserfontänen sind zu sehen. Wir gehen dann noch zum höchsten Punkt der Erhebung, wo sich ein Hotel mit einem Restaurant befindet. Auch von hier aus hat man eine richtig schöne Aussicht. Schließlich führt uns ein Weg durch einen Eukalyptuswald zurück nach Porto de Bares und zum Alpa. Jetzt brauchen wir nur noch einen Übernachtungsplatz.
Schlafplatz am Hafen
Diesen finden wir im beschaulichen Hafenörtchen Ortigueira. Der Parkplatz befindet sich zwischen dem Hallenbad und der Guardia Civil in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Die Plätze für Wohnmobile sind zwar nicht explizit ausgewiesen, aber laut Homepage des Ortes können die Parkflächen des Parkplatzes genutzt werden. Zudem gibt es auf der Rückseite des Hallenbades eine VE.
Wohnmobil-Stellplatz, Rúa do Castelo 14, 15330 Ortigueira
Es geht nach Cariño
Man fragt sich, warum sich Jugendliche auch in Spanien nur nach Einbruch der Dunkelheit und dann über Lautstärke definieren. Es ist schier unglaublich, selbst ohne sichtbaren Alkoholkonsum ist „laut“ wohl absolut „in“. Na ja, ein paar Glasflaschen zerschmettern gehört auch noch dazu. Nichts, was wir uns unter einer entspannten Nacht vorstellen. Also geht’s weiter, denn heute ist nicht nur Reformationstag in Deutschland, sondern auch weltweit Halloween, was keiner braucht. Also fahren wir weiter nach Cariño. Es gibt einen Platz mit VE und zudem soll das Übernachten für Wohnmobile auf den Parkplätzen innerorts überall gebilligt werden. Wir fahren zum Kulturzentrum, wo sich die VE befindet und bleiben dort, weil es ein ruhiger Ort zu sein scheint und wir dort die Einzigen sind.
Wohnmobil-Stellplatz, P. Marítimo, 19E, 15365 Cariño
Wanderung zum Cabo Ortegal
Nach dem Frühstück starten wir unsere Wanderung zum Faro de Cabo Ortegal, denn die Wettervorhersage ist besser, als der Himmel ausschaut. Nach gut 6 Kilometern und diversen Regenschauern erreichen wir den Leuchtturm und es ist wieder einmal traumhaft schön. Zurück geht’s dann noch über den Miradoire do Limo. Egal wie schlecht das Wetter auch ist, mit der richtigen Kleidung ist alles gut und wir haben eine tolle Wanderung mit tollen Ausblicken gemacht. Am Ende waren es doch wieder 16 Kilometer und 600 Höhenmeter.
Radtour zu Spaniens höchste Klippen
Trotz Halloween hatten wir eine ruhige Nacht. Herrlich entspannt. Und so starten wir nach einem ausgiebigen Käffchen mit den Rennrädern in Richtung der Windräder, die uns quasi magisch anziehen. Es ist die höchste Erhebung der Sierra de la Capelada. Zudem sind es die zweithöchsten Klippen des europäischen Festlandes nach Norwegen. Und das merken wir natürlich extrem in den Beinen, denn wir müssen rauf auf über 600 Meter. Dazu kommt nicht nur Gegenwind sondern Gegensturm. Unglaublich, dass wir überhaupt vorankommen. Letztlich kommen wir aber am Miradoiro de Garita da Herbeira an und genießen die Aussicht auf die steil abfallenden Klippen. Mit Gegensturm geht es anschließend bergab in Richtung Santo André de Teixido. Wir erreichen den Miradoiro do Cruceiro und erhaschen von dort einen Blick auf den Ort Santo André de Teixido, den nach Santiago de Compostela am häufigsten besuchten Pilgerort Galiciens. Von hier aus sieht der Ort nicht so einladend aus, dennoch fühlen wir, dort gewesen zu sein und beschließen, zurück zu fahren, zumal es noch drei Kilometer bergab gehen würde und wir dieselbe Strecke zurück also bergauf fahren müssten. Also drehen wir um und fahren wieder bergauf bis zum Miradoiro de Garita da Herbeira und von dort aus nur noch bergab bis zum Alpa. Wir waren 3 ½ Stunden ohne nennenswerte Pausen unterwegs, haben gut 26 Kilometer mit 900 Höhenmetern in den Beinen. Es war traumhaft schön.
Santo André de Teixido
…ist ein Wallfahrtsort in Galicien mit einer Kirche und einigen Gebäuden mit 48 Einwohnern. Der Ort ist der zweithäufigst besuchte Pilgerort Galiciens nach Santiago de Compostela. Der Legende nach muss man zu Lebzeiten in Santo André de Teixido gewesen sein, da man ansonsten als Toter dort hinkommt. Nicht in Gestalt eines Menschen, sondern als Insekt oder dergleichen, muss man dort hinkriechen. Diese Legende führt dazu, dass mancher Pilger in Begleitung einer Seele eines Toten nach Santo André fährt und für die Seele einen eigenen Fahrschein löst und im Bus der Seele den Fensterplatz überlässt. Das galizische Sprichwort lautet: “ Ao Santo André de Teixido vai de morto, o que no foi de vivo.”
Übersetzung: „Nach Santo André muss als Toter pilgern, wer es nicht als Lebender tat.“
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